Änderung des Flächennutzungsplanes für noch mehr Bauwut: 12 weitere Grün…
Hört man Begriffe wie „Wachstum“ im Zusammenhang mit der Vergrößerung von Ortschaften, so könnte man annehmen, dies sei natürlicher Prozess, der von Menschenhand nicht zu steuern wäre. So etwa als würden Orte wachsen wie ein Strauch oder ein Baum. So als würde ein Dorf oder eine Stadt erblühen und dabei von Tag zu Tag immer schöner werden. Je größer umso schöner.
Leider ist genau das Gegenteil der Fall. Der Lebensraum wird für die dort lebenden Menschen immer unattraktiver.
Schritt für Schritt kommt die vorhandene Infrastruktur an ihre Grenzen. Der Straßenverkehr nimmt zu. Schulen und Kindergärten haben keine Kapazitäten mehr. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind überlastet, und die Leute erkennen plötzlich ihre alte Heimat nicht mehr wieder.
Die erhofften Mehreinnahmen durch die vielen hinzugezogenen „jungen Familien“ werden aufgefressen vom Bau breiterer Straßen, dem Bau von weiteren Schulen und Kindergärten sowie den gestiegenen Unterhalts- und Verwaltungskosten.
Und sind die Kassen anschließend wieder leer, macht es auch nichts. Man könnte ja hier und da noch ein paar Bäume abholzen und 100 weitere Häuser bauen.
… oder besser nicht?
Fragt man sich später einmal, wie es denn zu dieser Entwicklung kommen konnte, müsste die Antwort lauten:
„Ihr habe es doch so gewollt! Eure Gemeindevertreter haben eifrig jeden Bebauungsplan durchgewunken.“
Nun muss schon man fast dankbar sein, dass Herr Krieger bereits vor Monaten im Ortsblatt (16.4.2016 auf Seite 2) dieses Thema aufgriff und einen Artikel unter der Rubrik „Der Bürgermeister hat das Wort“ veröffentlichte. Hier ist der Link zum vollständigen Artikel im Ortsblatt (Seite 2): Ortsblatt-April-2016.pdf
Zitat aus dem Ende des Artikels:
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[…]
„Die Grenzen des Wachstums
Und doch werden auch wir nicht grenzenlos wachsen können. Die Grenzen des Einwohnerwachstums unserer Gemeinde beschreibt der im Jahr 2001 beschlossene Flächennutzungsplan.
In ihm ist festgehalten, wo in unserer Gemeinde gebaut werden darf und wo Grünzüge, Äcker und Waldflächen erhalten bleiben müssen. Die dort beschriebenen Bauflächen reichen nach unseren Schätzungen für die besagten 15.000 Einwohner. Und dann? –
Ich persönlich sehe die Gemeinde dann an den Grenzen des Einwohnerwachstums angekommen. Denn weitere größere Baugebiete auszuweisen wird nur auf Kosten dessen gehen, weswegen wir alle gerne in Fredersdorf-Vogelsdorf leben und weswegen unsere Gemeinde so attraktiv ist: der Nähe zur Natur.“
[…]
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So, die Grenzen beschreibt also der 2001 beschlossene Flächennutzungsplan???
Die Grenzen sollen aktuell an 12 Stellen im gesamten Gemeindegebiet geändert werden, damit dort jetzt doch für Gewerbe und Wohnen gebaut werden darf!
Diese Beschlussvorlage (BV/0637/2016) wurde erst am 8.12. im Bauausschuss beraten, und soll demnächst durch die Gemeindevertretung beschlossen werden.
Wir sollten besser jetzt aufwachen und nicht noch aktiv auf die 15.000 Einwohner-Schallmauer zusteuern!
Wir sollten uns jetzt die Frage stellen, was eigentlich einen lebenswerten Wohnort auszeichnet und wofür Kraft und Mittel einzusetzen sind!
Wo wollen wir hin?
10.12.2016 Axel Eckert