Wir sind nicht allein – und wir werden immer mehr!

Vor drei Jahren, im Dezember 2016, stand plötzlich wieder die Bebauung des Grünzugs Akazienstraße im Raum. Ein neuer Investor hatte das Gelände gekauft, und nun sollte möglichst über Nacht ganz schnell der notwendige Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan von der Gemeinde abgesegnet werden.

Drei Jahre sind seitdem vergangen, und die „Welt hat sich verändert“. Waren damals oft nur die direkten Anwohner über den verantwortungslosen Umgang mit unserer Umwelt in Sorge, so ist heute die Klimaveränderung – und deren Folgen für unser Leben – in aller Munde.

Aber als wenn nichts gewesen wäre sollen immer weitere Flächen durch zusätzliche Bauvorhaben versiegelt werden.
Da werden Gutachten aus dem Ärmel gezogen, die an Hand von historischen Wetteraufzeichnungen zu beweisen versuchen, dass sich Niederschläge und Trockenperioden auch in Zukunft ganz genauso darstellen werden, wie das schon in den letzten 100 Jahren immer so gewesen war. Aber dafür die Hand ins Feuer legen, dass möchte man dann doch lieber nicht.

Hallo! Aufwachen! Angesichts solcher Ignoranz frage ich mich wirklich, von welcher Galaxie eigentlich die Vorantreiber dieser Projekte kommen! (?)

Nein, da wird nicht über Schutzmaßnahmen und Alternativen nachgedacht. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Mit aufgesetzten Scheuklappen immer weiter alles zubauen ist die Devise. Alles Andere wird sich dann schon von alleine regeln, oder eben auch nicht. Hier stehen immer noch kurzfristige kommerzielle Interessen einer langfristigen und verantwortungsvollen Planung entgegen.

Aber wie es scheint, kommt das Thema langsam aber sicher auch im letzten Winkel unserer Republik an. Inzwischen sogar in Oberbayern und selbst in Fredersdorf-Vogelsdorf. Und so habe ich ein wenig Hoffnung für die Zukunft, dass bei solchen Schildbürgerstreichen nicht mehr jeder Gemeindevertreter reflexartig seinen Arm hebt und dem zustimmt. Vielleicht auch deswegen, weil er den Gegenwind der Leute spürt, die er vertreten wollte.

Wir sind nicht allein – und wir werden immer mehr!
Ob aus Sorge über weitere „Planungen“, oder weil schon die Folgen vorangegangener Baumaßnahmen auszubaden sind, die Bürger organisieren sich und stellen unbequeme Fragen:

Bürgerforum Fredersdorf-Vogelsdorf, IG Interessengemeinschaft Vogelsiedlung, Initiativgruppe Grüne Welle: Stellungnahme zum Vorentwurf Bebauungsplan BP40 „Schulstandort Landstraße“ Stopp der Entwurfsplanung

Bürgerforum Fredersdorf-Vogelsdorf, IG Interessengemeinschaft Vogelsiedlung, Initiativgruppe Grüne Welle: Stellungnahme zum Vorentwurf Bebauungsplan BP40 „Schulstandort Landstraße“ – Stopp der Entwurfsplanung wegen zu befürchtender Wasserschäden an umliegender Wohnbebauung durch Oberflächen- und Schichtenwasser aus dem Plangebiet des BP40/Fredersdorf-Nord.

Dr. Stapel: Stellungnahme zum Vorentwurf Bebauungsplan BP40 „Schulstandort Landstraße“

Offener Brief an die Gemeindertreterinnen und Gemeindevertreter

Dr. Klaus Puls: Stellungnahme zum Vorentwurf „Schulstandort Landstraße“
Grundlagen des Abwägungsprozess
Hinweise und Probleme

Dr. Uta Puls: Stellungnahme zum Vorentwurf „Schulstandort Landstraße Fragen zur Finanzierung

Dr. Uta Puls: Stellungnahme „Schulstandort Landstraße“
Schulplätze ja, aber nicht an diesem natursensiblen Standort!

Axel Eckert

RBB Fernsehen kommt mit Robur-Bus nach Fredersdorf-Vogelsdorf!

Seid dabei und unterstützt uns am 10. März 2017 (Freitag) um 15:00 Uhr am Grünzug Akazienstraße in Fredersdorf Nord! Treffpunkt: Am Ende der LANGE STR. – am Übergang zum Grünzug

RBB-Trailer: Der Robur in Fredersdorf
Bildergebnis für Robur bus RBB Brandenburg

Das RBB-Fernsehen kommt mit Tim Jaeger am 10. März an den Grünzug Akazienstraße! In der Sendung „BRANDENBURG AKTUELL unterwegs mit dem ROBUR“ soll über die Ortsentwicklung in Fredersdorf-Vogelsdorf berichtet werden.

Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie verantwortungsvoll die Gemeinden im Berliner Umland mit den verbliebenen naturnahen Lebensräumen umgehen, und dabei regelnd auf die wachsende Nachfrage nach immer mehr Bauland eingreifen.

Das RBB-Team kommt mit dem beliebten blauen ROBUR-Bus am
10. März (Freitag) 2017 um 15:00 Uhr
an den Rand des Grünzuges gefahren. Der genaue Treffpunkt ist das Ende der LANGE STR., dort wo der Grünzug beginnt.

Wir wollen vor Ort zeigen, dass die angestrebte Ortsentwicklung nicht von allen Einwohnern getragen wird.

Unterstützt uns und kommt auch zum Treffpunkt!  
Für eine Ortsentwicklung im Sinne der Einwohner durch den Erhalt der großen Grünzüge und des „grünen“ Charakters unserer Gemeinde.

Flyer als PDF: ROBUR-Flyer.pdf

12 weitere Grünflächen gefährdet

In der Beschlussvorlage BV/0637/2016 geht es um die Überarbeitung des Flächennutzungsplanes (FNP) für Fredersdorf-Vogelsdorf.

12 weitere Flächen sollen Gewerbeflächen oder Bauland für Wohnungen werden. Hier kann man sehen, wie schnell sich doch so ein FNP auch mal eben ändern lässt. Leider aber in die verkehrte Richtung! Unter Punkt 13 soll zum Beispiel ein „Sondergebiet Erholung“ in „Gewerbe“ geändert werden.
Ganz klar lässt sich dies nicht, mit dem „Leitbild 2030“ vereinbaren (Punkt 5 Ortsentwicklung – Naturschutz und Wasserhaushalt auf Seite 10)!
Ein ganz spezieller Fall ist dann noch im Punkt 2 der Vorlage versteckt!

Die Vorlage war TOP Ö9 im öffentlichen Teil der Bauausschusssitzung am 08.12.2016 und damit auch aus dem Bürgerinfo-Portal als PDF abrufbar. Heute habe ich da noch einmal reingeschaut, aber die Vorlage 637 steht nicht mehr zum Download zur Verfügung.

Statt des Downloadbuttons klafft jetzt in der Tagesordnung vom 8.12.2016 plötzlich eine Lücke:

0001Quelle: Bürgerinfo – Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf

Auch in der Übersicht aller Vorlagen ist die Vorlage 637 nicht mehr vorhanden:

0002
Quelle: Bürgerinfo – Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf

Zum Glück hatte ich sie mir zum damaligen Zeitpunkt runtergeladen. Wer noch einmal nachlesen will –
bitteschön: BV-0637-2016.pdf

Ganz unten auf Seite 5 ist ein Ausschnitt aus dem FNP zu sehen. Hier sind mit roten Ovalen die angedachten Änderungen markiert. Das tut mir ehrlich weh, wenn ich sehe, was da zur Disposition steht!

Mit Punkt 2 werden dann auch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Der nördliche Bereich dürfte meines Erachtens reichlich Freude unter den Bewohnern der Landstraße auslösen.
Weiter unten zeigt das Kästchen „2.“ auf einen merkwürdigen schmalen Streifen:

0003Quelle: BV/0637/2016 und Anlagen der Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf

Ja, was ist denn das für ein schmaler Streifen dort? War hier nicht der Spielplatz geplant?
[Nachtrag vom 14.1.2017: Auf der gestrigen Infoveranstaltung erfuhr ich, dass dort kein Spielplatz geplant war!]

Ich weiß auch überhaupt nicht wem diese Grundstücke gehören, und wer da jetzt bauen möchte.
[Nachtrag vom 14.1.2017: Auf der gestrigen Infoveranstaltung erklärte sich Bürgermeister Thomas Krieger für befangen, was die schmale unbeplante Fläche auf der westlichen Seite der nach Süden verlängerten Landstraße betrifft. Bei besagter Infoveranstaltung ging es aber um den BP33 und nicht um die Änderung des FNP. Der BP33- Geltungsbereich tangiert dieses Grundstück nicht.]

Im TAMAX-Projekt sind dort noch grüne Bäume skizziert. Ich vermute mal, dass sich der Besitzer des Areals über einen deutlichen Wertzuwachs freuen dürfte, zumal durch das Neubaugebiet „Dreieck Akazienstraße“ für Straßenanbindung, Wasser und Abwasser usw. gesorgt ist.

Die Änderung des FNP wird wahrscheinlich noch einmal als Vorlage auf einer der nächsten Sitzungen der Gemeindevertreter auftauchen. Da bin ich jetzt schon gespannt, was sich bis dahin inhaltlich noch ändern wird.

Desaster nur vertagt!

Hier meine Gedanken zur letzten Sitzung der Gemeindevertretung am 22.12.2016.
Wer sich genau über den Wortlaut informieren möchte, der sollte sich bitte das Sitzungsprotokoll im ALLRIS – Bürgerinformationssystem abrufen. Hier dann bitte die Sitzung im Kalender vom 22.12. anklicken. Irgendwann, wenn dies von der Verwaltung eingestellt wurde, sind dann oben rechts neben der Bekanntmachung auch die Protokolle zu finden.  Mikrofone waren ja sowohl für die Gemeindevertreter als auch für das Publikum aufgestellt.

Es war sehr von Vorteil, dass trotz des Termins so kurz vor Weihnachten viele von uns Anwohnern kommen konnten. Noch vor Beginn der Sitzung wurden in kürzester Zeit 44 Unterschriften zur Erhaltung der grünen Außenbereiche der Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf gesammelt.

Frau Boßdorf leitete die Sitzung. Angesichts des immer voller werdenden Saals – es mussten noch extra Stühle reingetragen werden – setzte sie eine zusätzliche halbe Stunde für Einwohnerfragen zum Bebauungsplan BP 33 „Akazienstraße“ mit auf die Tagesordnung.

Herr Lindenberg, der sich auch schon im Hauptausschuss gegen eine Aufstellung des BP33 aussprach,  beantragte eine namentliche Abstimmung.

Nach den ersten regulären Tagesordnungspunkten begann die eingeräumte halbe Stunde für Fragen zum BP33. Frau Boßdorf agierte hier sehr ungeschickt in der Zuteilung des Rederechts. Ihr hätte doch klar sein müssen, dass viele im Saal mit reichlich Frust erschienen waren. Immerhin kam heraus, dass bereits seit vielen Monaten im stillen Kämmerlein Überlegungen zur Bebauung des „Dreiecks Akazienstraße“ liefen, welche nun in einer Hau-Ruck-Aktion noch ganz schnell in der Vorweihnachtszeit, mit Aufstellung des BP33, abgesegnet werden sollten.

So fiel Frau Boßdorf fast jedem ins Wort, der sich nicht mit einem einzigen Fragesatz begnügen wollte. Dies führte dann mehrmals zur Diskussion darüber, was denn nun ein Fragesatz sei und was nicht.  Wegen der entstandenen Unruhe wurde auch die Glocke geschwungen. Eine Steigerung war dann noch der Ausruf „Ich habe hier das Hausrecht!“.

Die Fragen gingen hauptsächlich (alle?) an Herrn Bürgermeister Krieger, der sich bereits in den Ausschüssen als Verfechter des BP33 äußerte. Sie bezogen sich zusammengefasst auf folgende Punkte:

– Die hydrologische Situation:
Anwohner im direkten Randgebiet des BP33-Geländes schilderten die Probleme mit dem Schichtenwasser, wie sie bereits jetzt schon vorhanden sind. In wieweit verschlimmert sich nach Bebauung die Schichtenwasserproblematik?
Herr Dr. Puls verwies auf die Grundsatzentscheidung der Gemeindevertreter (Beschluss 116/ 2005) die Bebauung auf längeren Termin zurückzustellen und eine mehrjährige Messung und Auswertung der Grundwasserpegel durchzuführen. Die Messungen über einen längeren Zeitabschnitt blieben aber aus, womit nun die Grundlage zur Beurteilung der hydrologischen Situation fehlt!

– Infrastruktur:
Die Problematik der Zufahrtsstraßen in das neue Wohngebiet wurde angesprochen. Die Anwohner befürchten hohe Beteiligungen an den Straßenbaukosten für den Fall, dass ihre Straße nicht mehr am Grünzug endet, sondern wegen der Zuführung in das Neubaugebiet ausgebaut werden muss. Ebenso gab es Bedenken was die Trinkwasser- und Abwasserleitungen betrifft.  Schon jetzt reicht am Straßenende in den Sommermonaten der Wasserdruck nicht einmal mehr für den Betrieb der Waschmaschine aus.
Weiterhin wurde in Frage gestellt, ob denn genügend Schul- und Kitaplätze vorhanden wären.

– Ortsbild, Verdrängung der letzten Grünflächen:
Wie lässt sich die nun geplante Bebauung mit dem „Leitbild 2030 Fredersdorf-Vogelsdorf“ (Auf der Grundlage des Beschlusses: BE-BV/0780-2011 der Gemeindevertretung vom 29.09.2011) vereinbaren?
Im Leitbild steht u. a.:

„Wir verpflichten uns, den nachfolgenden Generationen die natürliche Umwelt zu erhalten und dadurch Lebensqualität zu sichern. Dies beinhaltet auch ein Ressourcen schonendes Handeln in allen Lebensfeldern und das Ausschöpfen regenerativer Energiepotentiale.
Innerhalb des Siedlungsbereiches sind die Grünzüge im Ort unbedingt zu erhalten.

„Das Leitbild soll Ziele der Entwicklung benennen, die als Rahmen für Einzelbeschlüsse und für das Verwaltungshandeln dienen sollen.“

Herr Krieger versuchte hier  jeweils beschwichtigend die Fragen zu beantworten. Aspekte zur hydrologischen Situation wären jedoch erst nach Beschluss der Aufstellung des BP33 im Beteiligungsverfahren zu klären. Dies war eigentlich auch der Grundtenor der Antworten zu den anderen Fragen.

Schulerweiterungsbauten aus den Planungen für die  aktuelle Einwohnerzahl wurden als ausreichend für die zu erwartende steigende Schülerzahl bei entsprechender Ortsvergrößerung verkauft.

Immer wieder wurde in belehrender Art erklärt, was „rechtlich bindend“ sei und was nicht. So, als gäbe es hier den Zwang, auf Grund eines uralten Flächennutzungsplans, die ganze Niederung vollzubauen.

Oftmals hatte ich den Eindruck, dass bei der Beantwortung gleichzeitig Tatsachen verdreht wurden. Wie z.B. beim Punkt der unbedingt zu erhaltenden Grünzüge (im Leitbild der Gemeinde festgeschrieben). In seiner Antwort enthalten war die Formulierung, diese würden doch erst durch die Bebauung erschaffen werden. (???) In der Antwort auf meine Nachfrage wie dies zu verstehen sei, da doch bis auf einen schmalen Reststreifen der Grünzug bebaut werden soll, wurde der Grünzug kurzerhand als Brachfläche bezeichnet.

Herr Bergner kritisierte in seiner Frage an den Bürgermeister dessen schwülstige Antwortformulierungen.

Statt der eingeräumten halben Stunde Fragezeit war inzwischen weit mehr als eine Stunde vergangen. Immer wieder gab es neue Anfragen. Die Veranstaltung entwickelte sich wohl ganz anders, als es von den Befürwortern der Bebauung geplant war. Dies ging sogar soweit, dass Herr Krieger dazu Stellung nehmen musste, ob er denn nun in diesen Punkten persönlich befangen sei. (Bitte ggf. im Sitzungsprotokoll nachlesen.)

Herrn Dr. Puls wurde nun angeboten weitere Fragen gesammelt im Januar einzureichen. Dies führte auf Grund der kurzen Frist zu Unverständnis im Publikum.

Anschließend hatten vor der geplanten Abstimmung die Gemeinderatsmitglieder das Wort.
Von der SPD-Fraktion wurde ein neuer Änderungsantrag eingereicht. Dieser baute nun auf mehr Konsens, nachdem der letzte Änderungsantrag im Hauptausschuss gescheitert war. Herr Heiermann beklagte dies und warb für den neuen Antrag, welcher als Auflage zum BP33 ein ausführliches neutrales hydrologisches Gutachten forderte.

Für eine Aufstellung des BP33 warben u. a. Herr Paulus, Herr Arndt und Herr Auschner.
Gegen eine Aufstellung argumentierten neben Herrn Heiermann  auch Herr Heilmann und Herr Lindenberg.

Für eine Überraschung sorgte dann Herr Weihs mit dem Antrag der W.I.R.-Fraktion die Beschlussvorlage zurückzuziehen.
Herr Weihs stellte die Frage in den Raum, ob denn der immer weitere Ausbau der Gemeinde, und die damit einhergehende Zerstörung der restlichen Grünflächen, noch mit einer nachhaltigen Ortsentwicklung vereinbar wäre. Damit würde ja genau das vernichtet werden, was die Attraktivität von Fredersdorf-Vogelsdorf ausmacht: Die Nähe zur Natur.

Von Herrn Heiermann wurde der Antrag der W.I.R.-Fraktion begrüßt. Nur falls dieser nicht durchkommt, und um „schlimmeres zu verhindern“, wäre der Änderungsantrag der SPD-Fraktion zu unterstützen.

Hiermit war nun endgültig der Punkt gekommen, an dem Herr Krieger es nicht mehr zu einer Abstimmung kommen lassen wollte.
Es war nicht mehr absehbar, dass der Gemeinderat die Aufstellung mehrheitlich beschließen würde. Er zog die Beschlussvorlage zurück und „versprach“  (noch nicht genauer spezifiziert) eine Art Anwohner-Fragestunde für den Januar 2017.

Die Vorlage liegt also bald wieder zur Abstimmung an. Vielleicht mit einigen kosmetischen Änderungen. Bis dahin werden im Vorfeld Mehrheiten geschmiedet.

+++ in letzter Sekunde zieht der Bürgermeister Herr Krieger die Reißleine +++

+++ in letzter Sekunde zieht der Bürgermeister Herr Krieger die Reißleine +++

Herr Krieger zieht nur Sekunden vor der entscheidenden Abstimmung den Antrag zur Aufstellung des Bebauungsplanes zurück! Eindeutig ein Etappenerfolg für uns. Wir konnten verhindern, dass still und heimlich etwas Unbequemes durchgedrückt werden konnte.
Der Saal zur Gemeindevertretersitzung war voll. Es mussten noch viele Stühle nachträglich reingetragen werden.  (Ein Kurzbericht der spannenden Sitzung folgt hier in den nächsten Tagen.)

Vielen Dank Allen die gekommen sind!!
Wir können jetzt erst einmal Weihnachten feiern.

Im Januar kommt aber das Vorhaben noch einmal auf die Tagesordnung. Dann gilt es noch einmal Stärke zu zeigen, und die Pläne zur Bebauung des Dreiecks Akazienstraße endgültig vom Tisch zu wischen.

Frohe Weihnachten!

 

Chance wieder knapp vertan – Hauptausschuss empfiehlt die Aufstellung eines Bebauungsplans

Liebe Nachbarn,
die Sache fängt an mächtig schief zu laufen. Die Beschlussvorlage hat nun auch den Hauptausschuss passiert. Die Abstimmung ergab 5:4 mit einer Stimme Enthaltung für die Beschlussvorlage zum BP33.

Es hat wieder nicht gereicht, und die Gefahr besteht nun ernsthaft, dass am 22.12. auch der Gemeinderat dies so absegnet. Dann kommt die Sache erst richtig ins Rollen, und die Chance, die Bebauung noch zu stoppen, sinkt drastisch!

Es gab viel persönliches Engagement einzelner Gemeindevertreter für unser Anliegen und viele gute Einwände gegen die Bauwut und für die Erhaltung der Grünflächen in Fredersdorf-Vogelsdorf.

Wer nun immer noch der Meinung ist, am Ende würde es auch diesmal wieder gut ausgehen, der sollte sich besser nicht mehr so darauf verlassen. Es wäre wirklich mal gut sich nun aufzuraffen und am 22.12. zur Sitzung der Gemeindevertretung zu kommen (Donnerstag, 19:00 Uhr – Begegnungsstätte in der Waldstraße 26-27)!

Abstimmungsergebnis:

Für die Aufstellung des Bebauungsplans 33 haben gestimmt:
Bürgermeister Herr Thomas Krieger   CDU
Herr Torsten Paulus                              CDU
Herr Ronny Schramm                           CDU
Frau Regina Boßdorf                             DIE LINKE
Herr Reinhard Sept                               SPD

Gegenstimmen:
Herr Volker Heiermann                        SPD
Frau Jutta Schramm                             DIE LINKE
Herr Uwe Heilmann                             W.I.R.
Herr Dennis Lindenberg                      AFD

Enthaltungen:
Herr Klaus Häcker                                W.I.R.

Unter Punkt Ö4  der Tagesordnung konnten die Ausschussmitglieder Fragen an den Bürgermeister richten.

Den Auftakt machte Herr Heilmann (W.I.R.). Er gab die zu erwartenden Infrastrukturprobleme zu bedenken, welche bereits heute sichtbar sind und schlug vor, den Vorlagenbeschluss auf einen späteren Zeitpunkt zu vertagen. Hiermit böte sich die gewonnene Zeit für eine Konsolidierung der kontroversen Meinungen an.
Bürgermeister Herr Krieger (CDU) verwies auf die lange Vorlaufphase. Bis die Einwohnerzahlen durch den Neubau stiegen, seien auch entsprechende Schulplätze und die Kleinsporthalle bereitgestellt.
Der der Gemeinde „zu übergebende“ Grünstreifen würde durch den Wasser- und Bodenverband umlagefinanziert gepflegt werden. Auch hätte die Erfahrung gezeigt, dass sich durch den Straßenbau die Wassersituation verbessern könnte.

Herr Heiermann (SPD) äußerte Bedenken bezüglich der Prognosen zur Wassersituation. Diese hätten auch in der Vergangenheit nie zugetroffen. Er brachte einen Änderungsantrag der SPD-Fraktion mit der Aufforderung an den Bürgermeister ein, die Beschlussvorlage zurückzuziehen.  Hierfür wurden zwei wesentliche Punkte herausgearbeitet: 1. Die hydrologische Situation im BP33 Gebiet. 2. Das ungewöhnlich kurze hydrologische Gutachten, welches vom Investor in Auftrag gegeben wurde. Es fehlen greifbare Messwerte, und es wird keinerlei Bezug auf frühere Gutachten genommen. Es fehlt auch jegliche Information, wie Wasser abgeführt werden soll, zumal eine Versickerung gefordert wird. Dies würde ja eine Erlaubnis zur Einleitung in die Vorfluter voraussetzen. Es wird ein ergänzendes Gutachten gefordert, dessen Ergebnisse und Messwerte in einer Einwohnerversammlung offengelegt werden sollen.

Der Änderungsantrag wurde abgelehnt. Auch der Fraktionskollege Reinhard Sept stimmte dagegen.

Herr Krieger ging in seiner Antwort auf die vielen Gutachten mit gegensätzlichen Aussagen ein.
(Anmerkung: Dies zeigt ja erst recht die unsichere hydrologische Situation!)
Er verwies darauf, dass nach Beschluss durch die GV im Beteiligungsverfahren umfangreichere Gutachten erforderlich seien.

(Anmerkung: Erstaunlich, dass sich die Gemeindevertreter bei einem so strittigem Problem selbst die Bedenkzeit kürzten. Warum so eilig? Warum soll das Ding so schnell noch vor Weihnachten in Sack und Tüten?)

Frau Schramm (DIE LINKE) stellte Fragen zur Straßenführung in das neue Wohngebiet. Die vorhandenen Straßen sind in einem schlechten Zustand. Sie nannte hier auch die Akazienstraße, die Ebereschenstraße und die Ulmenstraße. Diese müssten erneuert werden, wodurch es durch die Bürgerbeteiligung zu Kosten für die Anwohner kommen würde.

Herr Krieger verwies auf die bereits geplante Straßenerneuerung für die Lange Straße und die Ulmenstraße. Die Straßen seien in einem schlechten Zustand, und die Verwaltung hätte ein Auge darauf.

Herr Paulus (CDU) springt mit seiner Frage dem Bürgermeister zur Seite. Er gab Herrn Krieger Recht und vermerkte, dass sich die Bürger im Beteiligungsverfahren einbringen könnten.

Herr Heilmann (W.I.R.) sagte, dass sich die Gemeindevertretung nicht neu zu positionieren hat, sondern dies ja bereits mehrfach in der Vergangenheit tat: Es gibt Probleme!
Weiterhin wird das vom Investor vorgelegte Gutachten angezweifelt. Im Gutachten wird von Ableitung – nicht von Versickerung des Wassers gesprochen. Unverständlich im Gutachten seien Formulierungen wie „kann in Erwägung gezogen werden“.
Wasser darf nicht schnell weggeführt werden, sondern muss für den ausgleich des Wasserhaushaltes notwendiger Weise vor Ort versickern.
Der Bürgermeister bemerkte, dass es sich bei dieser Fläche um die letzte Fläche handeln würde, welche zur Disposition vor einer notwendigen Grundsatzdiskussion stünde.
(Anmerkung: Nein, bitte vor GV-Beschluss die Grundsatzdiskussion! )

Herr Paulus (CDU): Es handele sich nur um einen Fachbeitrag und nicht um ein Gutachten.

Herr Sept (SPD): Seiner Meinung nach sei es dort grundsätzlich bebaubar.

Frau Boßdorf (DIE LINKE): Ging kurz auf die Spielplatzproblematik und Versickerungsmulden am Straßenrand ein.

Herr Lindenberg (AFD-Fraktion) Er sei gegen eine Bebauung. Dies aber vor allem deswegen, weil es dort grün bleiben soll.
(Anmerkung: Diese Argumentation hat mit wirklich am besten gefallen! Genau!)

Herr Heilmann (W.I.R.): […] Probleme werden sich nicht lösen […]

Herr Heiermann (SPD): Ausweisung  nicht als „reines Wohngebiet“, sondern als „allgemeines Wohngebiet“. In  einem „reinen“ Wohngebiet wäre ja nicht mal ein Spielplatz möglich.

Ich sehe viele gute Gründe gegen die Aufstellung.  Jeder einzelne verbietet schon die Bebauung!
… Es war aber nicht ein einziger Grund zu erfahren, weshalb hier nun eigentlich die Bauwut ausbrechen soll.
Warum nicht wenigstens mehr Zeit?

Änderung des Flächennutzungsplanes

Neuesten Informationen zufolge, gibt es wahrscheinlich am Donnerstag zu Beginn der Bauausschusssitzung die Möglichkeit Fragen zu stellen.

Die Tagesordnung bietet dazu ja ausreichend Anlass! Neben Punkt

6  Bebauungsplan BP 33 „Akazienstraße“

dürften auch folgene Punkte interessant sein:

9 Beschluss zur Änderung des Flächennutzungsplanes

Und im nichtöffentlichen Teil:
17 Städtebaulicher Vertrag zum Bebauungsplan BP 33 „Akazienstraße“

Fachkompetenz erwartet

Am Donnerstag ist ja die Sitzung des Bauausschusses, und ersten Reaktionen nach werden viele von uns dort sein, um genauere Informationen über die geplante großflächige Vernichtung unserer schönen Umgebung zu erfahren.
Auch wenn es die Meisten ziemlich kalt erwischt hat, hoffe ich doch, dass den Emotionen nicht freien Lauf geboten wird!

Unbestätigten Informationen zu Folge sind sowohl Vertreter des Investors als auch ein Mitglied des NABU vor Ort.
(Begegnungsstätte,  Waldstraße 26-27, 15370 Fredersdorf-Vogelsdorf)