PETITION – Betreff: Hydrologisches Gutachten zum BP 33 Akazienstraße, eingefordert durch Beschluss der Gemeindevertretung vom 26.01.2017

Initiativgruppe „Grüne Welle“
i. A. Dozent Dr. Dr. Klaus Puls
Akazienstraße 26 a
15370 Fredersdorf-Vogelsdorf

Fredersdorf-Vogelsdorf, 18.02.2019

Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf
Thomas Krieger – Bürgermeister –
Lindenallee 3
15370 Fredersdorf-Vogelsdorf

Werter Herr Bürgermeister,

anbetracht der Problemhaftigkeit dieses Gutachtens wenden wir uns mit einer Petition an Sie.

Es wird Ihnen nicht entgangen sein, dass unsere Kritik an dem hydrologischen Gutachten, das der Gemeindeverwaltung am 05.06.2018 vorgelegt wurde, grundsätzlich ist. Sie betrifft nicht diese oder jene einzelne Aussage. Wir bemängeln auch nicht ausstehende wasserbautechnische Projektierungsarbeiten, auf die sich der Gutachter vorbehaltlich zurückzieht, sondern wir beziehen uns auf den fehlerhaften methodischen Ansatz, der zu keinen belastbaren Aussagen im Gutachten geführt hat.

Sie selbst hatten veranlasst, den Aufstellungsbeschluss zum BP 33 in den Punkten 4 und 9 mit einem eindeutigen Prüfauftrag zu versehen. Damit wurde ins Kalkül gezogen, dass ein Investor die Absicht hat, eine Wohnanlage in einer Niederung zu bauen, die durch ein umfangreiches Wassereinzugsgebiet geprägt ist und schon jetzt massiv zur Regenwasserentsorgung gebraucht wird.

Die vom Gutachter gewählte Herangehensweise zur Erfassung und Berechnung der erforderlichen hydrologischen Daten ist nicht geeignet, Aussagen zu treffen, ob von der geplanten Wohnbebauung unter den konkreten Bedingungen der Niederung negative Auswirkungen auf umliegende Wohngebiete ausgehen werden oder nicht. Um Missverständnissen vorzubeugen, es geht um die Frage: Gibt es Regenereignisse, wo das Potential der Grünfläche, auf der gebaut werden soll, als Wasserspeicher existenziell ist, um anliegende Wohnbebauungen vor Schäden zu schützen? Es sind Schäden, die erst im Falle der Bebauung entstehen und sonst nicht eintreten würden. Der Gutachter hat dazu keinen methodischen Ansatz gefunden, die zur Verfügung stehenden hydrologischen Daten unter diesem Aspekt aufzubereiten. Kann der Gutachter der Firma R & H Umwelt GmbH Zentrale Nürnberg diese Arbeit nicht leisten oder will er es nicht, weil sich gezeigt hätte, dass von der beabsichtigten Bebauung in niederschlagsstarken Perioden durch Wegfall der Pufferflächen und Veränderung der Wasserströme Schäden ausgehen?

Wir fragen Sie: Wird das hydrologische Gutachten grundsätzlich überarbeitet? Wann liegt ein geltendes hydrologisches Gutachten vor?

Wir erwarten, dass die geltende Fassung des Gutachtens uns unmittelbar nach Eingang in der Verwaltung zugestellt wird. Dazu gehören auch die im Gutachten genannten, die Niederung betreffenden Planungen von 2015/16 (ohne den bereits im Aufstellungsbeschluss vom 26. 01.2017 beigelegten „Fachbeitrag“ der Fugro Consult GmbH).

Wir erwarten, dass spekulative Mitteilungen an die Presse, die den Charakter eine Fake News haben, unterbleiben. Als solche betrachten wir die „Information“ in der MOZ. Märkisches Echo vom 02.05.2018 unter dem Titel „Wasser in den Elisenhofgraben“.

Fachliche Bewertung des Gutachtens seitens Dritter unumgänglich

Nach Kenntnisnahme des hydrologischen Gutachtens der Firma R & H Umwelt GmbH Zentrale Nürnberg vom 05.06.2018 ist unser Glaube an die Befähigung der Firma, die örtlichen Verhältnisse der Niederung den Realitäten entsprechend einschätzen zu können, erschüttert. Die bisherigen Mängel veranlassen uns festzustellen, dass bei allem, was geschieht, das hydrologische Gutachten für dieses Gebiet einer fachlichen Bewertung seitens Dritter zu unterziehen ist.

Träger der Petition
Klaus Bellmann
Lutz Bölke
Winfried Dreger
Axel Eckert
Dr. Klaus Puls
Dr. Jörg Stapel
Jochen Wolf


Antwort auf die Petition ist zu richten an
Dr. Klaus Puls
Akazienstraße 26 a
15370 Fredersdorf-Vogelsdorf

RBB Fernsehen kommt mit Robur-Bus nach Fredersdorf-Vogelsdorf!

Seid dabei und unterstützt uns am 10. März 2017 (Freitag) um 15:00 Uhr am Grünzug Akazienstraße in Fredersdorf Nord! Treffpunkt: Am Ende der LANGE STR. – am Übergang zum Grünzug

RBB-Trailer: Der Robur in Fredersdorf
Bildergebnis für Robur bus RBB Brandenburg

Das RBB-Fernsehen kommt mit Tim Jaeger am 10. März an den Grünzug Akazienstraße! In der Sendung „BRANDENBURG AKTUELL unterwegs mit dem ROBUR“ soll über die Ortsentwicklung in Fredersdorf-Vogelsdorf berichtet werden.

Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie verantwortungsvoll die Gemeinden im Berliner Umland mit den verbliebenen naturnahen Lebensräumen umgehen, und dabei regelnd auf die wachsende Nachfrage nach immer mehr Bauland eingreifen.

Das RBB-Team kommt mit dem beliebten blauen ROBUR-Bus am
10. März (Freitag) 2017 um 15:00 Uhr
an den Rand des Grünzuges gefahren. Der genaue Treffpunkt ist das Ende der LANGE STR., dort wo der Grünzug beginnt.

Wir wollen vor Ort zeigen, dass die angestrebte Ortsentwicklung nicht von allen Einwohnern getragen wird.

Unterstützt uns und kommt auch zum Treffpunkt!  
Für eine Ortsentwicklung im Sinne der Einwohner durch den Erhalt der großen Grünzüge und des „grünen“ Charakters unserer Gemeinde.

Flyer als PDF: ROBUR-Flyer.pdf

Chance wieder knapp vertan – Hauptausschuss empfiehlt die Aufstellung eines Bebauungsplans

Liebe Nachbarn,
die Sache fängt an mächtig schief zu laufen. Die Beschlussvorlage hat nun auch den Hauptausschuss passiert. Die Abstimmung ergab 5:4 mit einer Stimme Enthaltung für die Beschlussvorlage zum BP33.

Es hat wieder nicht gereicht, und die Gefahr besteht nun ernsthaft, dass am 22.12. auch der Gemeinderat dies so absegnet. Dann kommt die Sache erst richtig ins Rollen, und die Chance, die Bebauung noch zu stoppen, sinkt drastisch!

Es gab viel persönliches Engagement einzelner Gemeindevertreter für unser Anliegen und viele gute Einwände gegen die Bauwut und für die Erhaltung der Grünflächen in Fredersdorf-Vogelsdorf.

Wer nun immer noch der Meinung ist, am Ende würde es auch diesmal wieder gut ausgehen, der sollte sich besser nicht mehr so darauf verlassen. Es wäre wirklich mal gut sich nun aufzuraffen und am 22.12. zur Sitzung der Gemeindevertretung zu kommen (Donnerstag, 19:00 Uhr – Begegnungsstätte in der Waldstraße 26-27)!

Abstimmungsergebnis:

Für die Aufstellung des Bebauungsplans 33 haben gestimmt:
Bürgermeister Herr Thomas Krieger   CDU
Herr Torsten Paulus                              CDU
Herr Ronny Schramm                           CDU
Frau Regina Boßdorf                             DIE LINKE
Herr Reinhard Sept                               SPD

Gegenstimmen:
Herr Volker Heiermann                        SPD
Frau Jutta Schramm                             DIE LINKE
Herr Uwe Heilmann                             W.I.R.
Herr Dennis Lindenberg                      AFD

Enthaltungen:
Herr Klaus Häcker                                W.I.R.

Unter Punkt Ö4  der Tagesordnung konnten die Ausschussmitglieder Fragen an den Bürgermeister richten.

Den Auftakt machte Herr Heilmann (W.I.R.). Er gab die zu erwartenden Infrastrukturprobleme zu bedenken, welche bereits heute sichtbar sind und schlug vor, den Vorlagenbeschluss auf einen späteren Zeitpunkt zu vertagen. Hiermit böte sich die gewonnene Zeit für eine Konsolidierung der kontroversen Meinungen an.
Bürgermeister Herr Krieger (CDU) verwies auf die lange Vorlaufphase. Bis die Einwohnerzahlen durch den Neubau stiegen, seien auch entsprechende Schulplätze und die Kleinsporthalle bereitgestellt.
Der der Gemeinde „zu übergebende“ Grünstreifen würde durch den Wasser- und Bodenverband umlagefinanziert gepflegt werden. Auch hätte die Erfahrung gezeigt, dass sich durch den Straßenbau die Wassersituation verbessern könnte.

Herr Heiermann (SPD) äußerte Bedenken bezüglich der Prognosen zur Wassersituation. Diese hätten auch in der Vergangenheit nie zugetroffen. Er brachte einen Änderungsantrag der SPD-Fraktion mit der Aufforderung an den Bürgermeister ein, die Beschlussvorlage zurückzuziehen.  Hierfür wurden zwei wesentliche Punkte herausgearbeitet: 1. Die hydrologische Situation im BP33 Gebiet. 2. Das ungewöhnlich kurze hydrologische Gutachten, welches vom Investor in Auftrag gegeben wurde. Es fehlen greifbare Messwerte, und es wird keinerlei Bezug auf frühere Gutachten genommen. Es fehlt auch jegliche Information, wie Wasser abgeführt werden soll, zumal eine Versickerung gefordert wird. Dies würde ja eine Erlaubnis zur Einleitung in die Vorfluter voraussetzen. Es wird ein ergänzendes Gutachten gefordert, dessen Ergebnisse und Messwerte in einer Einwohnerversammlung offengelegt werden sollen.

Der Änderungsantrag wurde abgelehnt. Auch der Fraktionskollege Reinhard Sept stimmte dagegen.

Herr Krieger ging in seiner Antwort auf die vielen Gutachten mit gegensätzlichen Aussagen ein.
(Anmerkung: Dies zeigt ja erst recht die unsichere hydrologische Situation!)
Er verwies darauf, dass nach Beschluss durch die GV im Beteiligungsverfahren umfangreichere Gutachten erforderlich seien.

(Anmerkung: Erstaunlich, dass sich die Gemeindevertreter bei einem so strittigem Problem selbst die Bedenkzeit kürzten. Warum so eilig? Warum soll das Ding so schnell noch vor Weihnachten in Sack und Tüten?)

Frau Schramm (DIE LINKE) stellte Fragen zur Straßenführung in das neue Wohngebiet. Die vorhandenen Straßen sind in einem schlechten Zustand. Sie nannte hier auch die Akazienstraße, die Ebereschenstraße und die Ulmenstraße. Diese müssten erneuert werden, wodurch es durch die Bürgerbeteiligung zu Kosten für die Anwohner kommen würde.

Herr Krieger verwies auf die bereits geplante Straßenerneuerung für die Lange Straße und die Ulmenstraße. Die Straßen seien in einem schlechten Zustand, und die Verwaltung hätte ein Auge darauf.

Herr Paulus (CDU) springt mit seiner Frage dem Bürgermeister zur Seite. Er gab Herrn Krieger Recht und vermerkte, dass sich die Bürger im Beteiligungsverfahren einbringen könnten.

Herr Heilmann (W.I.R.) sagte, dass sich die Gemeindevertretung nicht neu zu positionieren hat, sondern dies ja bereits mehrfach in der Vergangenheit tat: Es gibt Probleme!
Weiterhin wird das vom Investor vorgelegte Gutachten angezweifelt. Im Gutachten wird von Ableitung – nicht von Versickerung des Wassers gesprochen. Unverständlich im Gutachten seien Formulierungen wie „kann in Erwägung gezogen werden“.
Wasser darf nicht schnell weggeführt werden, sondern muss für den ausgleich des Wasserhaushaltes notwendiger Weise vor Ort versickern.
Der Bürgermeister bemerkte, dass es sich bei dieser Fläche um die letzte Fläche handeln würde, welche zur Disposition vor einer notwendigen Grundsatzdiskussion stünde.
(Anmerkung: Nein, bitte vor GV-Beschluss die Grundsatzdiskussion! )

Herr Paulus (CDU): Es handele sich nur um einen Fachbeitrag und nicht um ein Gutachten.

Herr Sept (SPD): Seiner Meinung nach sei es dort grundsätzlich bebaubar.

Frau Boßdorf (DIE LINKE): Ging kurz auf die Spielplatzproblematik und Versickerungsmulden am Straßenrand ein.

Herr Lindenberg (AFD-Fraktion) Er sei gegen eine Bebauung. Dies aber vor allem deswegen, weil es dort grün bleiben soll.
(Anmerkung: Diese Argumentation hat mit wirklich am besten gefallen! Genau!)

Herr Heilmann (W.I.R.): […] Probleme werden sich nicht lösen […]

Herr Heiermann (SPD): Ausweisung  nicht als „reines Wohngebiet“, sondern als „allgemeines Wohngebiet“. In  einem „reinen“ Wohngebiet wäre ja nicht mal ein Spielplatz möglich.

Ich sehe viele gute Gründe gegen die Aufstellung.  Jeder einzelne verbietet schon die Bebauung!
… Es war aber nicht ein einziger Grund zu erfahren, weshalb hier nun eigentlich die Bauwut ausbrechen soll.
Warum nicht wenigstens mehr Zeit?

Offener Brief von Andreas Hinz – NABU Fredersdorf-Vogelsdorf

Ortsentwicklungsausschuss am Donnerstag

Liebe Mitstreiter,

Ende Oktober erst hatten wir eine Führung durch das Grüne Dreieck in Fredersdorf-Nord mit ermutigend vielen Interessierten am Grünerhalt.

Ehe ich dazu gekommen bin, darüber nachzudenken, wie es nun mit den Bemühungen um den Erhalt des Grünen Dreiecks am besten weiter gehen könnte, fühle ich mich gerade etwas überrollt von Bauplänen der Gemeinde ein Stück weiter westlich.

Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, dass wir den Grünzug in Fredersdorf-Nord in seiner Gesamtheit sehen müssen. Jede Bebauung in diesem Grünzug von der Landstraße bis zum Fredersdorfer Mühlenfließ erschwert die Erhaltung der verbleibenden Grünflächen.

Das Bauvorhaben zwischen Akazienstraße und Landstraße hätte damit bei seiner Verwirklichung ungünstigen Einfluss auf die Erhaltung des Grünen Dreiecks.

Bereits am Donnerstag sollen ein paar weitreichende Beschlussempfehlungen für die Gemeindevertretung gefasst werden, die noch vor Weihnachten in Kraft treten sollen. Mehr Informationen zur Sitzung des Ortsentwicklungs- und Bauausschuss gibt es hier:

https://ratsinfo-online.de/fredersdorf-vogelsdorf-bi/to010.asp?SILFDNR=1825

Wir sollten dort am Donnerstag um 19 Uhr in der Begegnungsstätte zur Einwohnerfragestunde zahlreich erscheinen und uns zu dem Vorhaben des BP 33 positionieren.

Ich weise seit Jahren darauf hin, dass dieser Grünzug entlang der Vogelsiedlung aus guten Grund unbebaut geblieben ist.

Auch wenn Fredersdorf zu großem Teil aus trockenem Sandboden besteht und es in den letzten Jahren noch trockener geworden ist, so wird unser Ort doch in den Wintermonaten alle 10 bis 20 Jahre von hohem Schichtenwasser heimgesucht. Und dies sammelt sich u. a. unter dieser Trockenwiese, unter der es in den Graben nach Elisenhof fließt. Ihre Bebauung hätte katastrophale Auswirkungen in und nach einem schnee- oder regenreichen Winter für den Ortsteil.

Ich hänge Euch hier Informationen zum beabsichtigten BP 33 von der Bürgerinitiative dagegen an. Ich werde Donnerstag auch beim Bauausschuss sein und würde mich über Verstärkung auch durch bloße Anwesenheit freuen.

Viele Grüße

Andreas Hinz


NABU Fredersdorf-Vogelsdorf
Vorsitzender
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